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Südwest (neu)
Südwest (neu)

Südwest - nach einem Tagebuch über Erlebnisse in Deutsch-Südwestafrika
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts

 

Die Geschichte beginnt im Juni 1900. Der sechzehnjährige Walter Mantel steht am Bahnsteig des Hauptbahnhofs von Hannover. Mit einer Mischung aus Patriotismus und Fernweh bewundert er abreisende Soldaten, die einen Aufstand in China niederschlagen sollen. In ihm erwacht der Wunsch, am Aufbau der deutschen Kolonie Südwest-Afrika mitzuhelfen. Der Aufstand der Hereros und der Namas bringt die Deutschen in der noch jungen Kolonie in Bedrängnis. Der Ruf nach militärischer Unterstützung wird immer lauter. Walter Mantel meldet sich freiwillig. Nach mehrfachen Anläufen bekommt er seine Chance. Als Angehöriger einer Fernmeldeeinheit tritt er die Reise ins ferne Afrika an. Sein Aufenthalt in dem kargen, aber landschaftlich einzigartigen Land wird geprägt von Entbehrungen und kriegerischen Auseinandersetzungen. Auf einer entlegenen Telegrafenstation trifft Mantel auf Sanna. Die junge Liebe zwischen ihm und dem Mischlingsmädchen endet tragisch. Jan de Klerk, Sannas Cousin, wird Mantels Freund und Schicksalsgenosse. An der Schlucht des Fischflusses kommt es zu einer entscheidenden Begegnung zwischen Mantel und seinem Widersacher.

 

Das Buch spiegelt ein Stück deutsche Kolonialgeschichte wieder. Die Faszination, die Deutsch Südwest-Afrika auf den jungen Soldaten Walter Mantel ausübt, zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung.

 

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Leseprobe

 

Geisterreiter

 

Mantel hatte den vor zwei Tagen begonnenen Brief an seine ältere Schwester wieder hervorgeholt. Doch er konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder dachte er sich neue Sätze aus, um sie gleich wieder zu verwerfen. Mehrere zerknüllte Blätter lagen auf dem staubigen Fußboden der Hütte. „Wenn ich weiter so stümperhaft formuliere, ist mein Briefpapier bald verbraucht.“ Ein heftiger Westwind war aufgekommen. Gelbe Staubfahnen wehten umher und ließen die Sicht vor der Hütte auf ein Minimum schwinden. Plötzlich hatte er das Gefühl durch das Heulen des Windes menschliche Stimmen wahrgenommen zu haben. Unruhig, mit dem Karabiner in der Hand öffnete er die Tür der Station und ging einige Schritte nach draußen, um besser hören zu können. Jetzt mischte sich Hufgetrappel unter die Stimmen. Deutlich konnte er unten von der Pad her den Hufschlag etlicher Pferde hören. Immer stärker schwollen die Geräusche an. Es musste ein ganzer Trupp sein, der da in der gelbroten Wolke hochkam. „Es hat doch niemand eine Patrouille angemeldet. Auch Truppentransporte sind nicht angekündigt worden. Die Station ist technisch vollständig in Ordnung und die Leitungen nach Bethanien und den anderen Stationen auch.“ Das konnte nur ein feindlicher Trupp sein, schoss es Mantel siedendheiß durch den Kopf. Vor Aufregung begann er trotz der trockenen Luft heftig zu schwitzen. Er schlüpfte rasch in die Hütte zurück und schloss vorsichtig die Tür. Seine Gedanken waren wie gelähmt. Er konnte sich kaum rühren. Um jedes Geräusch zu unterdrücken lud er den Karabiner unter seinem zu-sammengefalteten Mantel durch und stapelte mehrere Schachteln mit Munition auf dem Fensterbrett auf. „Was soll ich tun? Mit Schnellfeuer hineinfeuern, in der Hoffnung, möglichst viele von ihnen zu erwischen. Sie anrufen und fragen, wer da ist? Wenn ich das tue, brauche ich nur noch auf den Schlag des Kirri zu warten und mein Schädel zerplatzt wie eine Melone?“ Langsam war er wieder in der Lage seine Gedanken zu ordnen. „Der Wind kommt aus ihrer Richtung, stellte er mit Erleichterung fest. Wenn ich jetzt meine Sachen zusammenraffe, kann ich vielleicht noch entkommen. Aber was ist mit der Station? Sie darf dem Feind nicht unbeschädigt in die Hände fallen. Unter normalen Umständen können die mit den Geräten nichts anfangen. Aber man weiß ja nie, wen die Aufständischen vielleicht auf ihre Seite gebracht haben.“ Nein, er konnte die Station nicht kampflos übergeben. Er beschloss seinem Handeln einen offiziel-len Anstrich zu geben. „Halt, wer da, melden Sie sich!“, rief er laut im Befehlston gegen den Wind. Dünn und brüchig kam ihm seine Stimme vor. In der Staubwolke waren plötzlich alle Geräusche verstummt. Nur das leise Heulen des Windes war zu hören. Mantel lief kalter Schweiß am Rücken herunter. „Wer da, sofort melden, oder ich schieße!“, rief er laut. Wieder keine Reaktion. Durch das Dämmerlicht und den Staub konnte er plötzlich einen Reiter ausmachen. Sofort riss er das Gewehr hoch und visierte die Gestalt an. Sein Finger berührte den Abzug und zog langsam durch. Hunderte Mal hatte er das geübt. Doch jetzt kam es ihm vor, wie beim ersten mal, als man ihm in der Kaserne in Hannover einen Karabiner in die Hand gedrückt hatte. Im Augenwinkel konnte Mantel plötzlich noch weitere Gestalten wahrnehmen. Uniformen hatten sie nicht an. Also war die Sache sonnenklar. Mit dem Gewehr im Anschlag rief er zum dritten Mal den Mann in der Staubwolke an. Schon wollte er den Finger am Abzug ganz durchziehen. Da parierte der Reiter, auf den er gezielt hatte, sein Pferd. Durch den stärker gewordenen Sturm vernahm er die Satzfetzen. „ ...Abteilung Rittmeister von Ermekeil ... , wer dort?“ Das Gewehr wäre ihm beinahe aus den schweißnassen Händen gerutscht. „Noch einmal davongekommen.“ Benommen stolperte Mantel der Stimme entgegen. Vor dem Reiter angekommen salutierte er. „Telegrafenstation Suerberg, besetzt mit einem Fernmelder.“ „Sind Sie betrunken?“ „Nein, Herr Rittmeister, wieso?“ „Na, Mann, das muss man ja wohl annehmen. Eine Station mitten im Feindesland besetzt mit einem Mann. Das ist doch gar nicht möglich.“ „Habe schon mehrfach auf die Unterbesetzung hingewiesen und Bethanien gebeten, Verstärkung zu senden. Ich wurde jedoch stets auf später verwiesen!“ „Darüber müssen wir uns später noch einmal unterhalten. Wachtmeister, lassen Sie absatteln, wir rasten hier.“ Mantel wandte sich an den Rittmeister. „Sehen Sie die Feuer dort in der Ferne? Dort sitzt Cornelius mit seinen Leuten.“ „Wachtmeister“, rief von Ermekeil in Richtung der Männer durch den dünner werdenden Staub. „Kein Feuer machen wegen der Nähe des Feindes. Wir werden sonst gesehen. Teilen Sie den Wachen mit, wo sich der Feind aufhält und stellen sie Doppelposten auf!“ ....